WEINBAUGEBIETE

DEUTSCHLAND IST EIN WUNDERBARES WEINLAND

Die deutschen Weinanbaugebiete liegen vor allem im Südwesten und Süden Deutschlands. Dort speichert sich die Wärme vor allem in Flusstälern von Ahr, Main, Mosel, Saar, Ruwer, Rhein oder Neckar.

Die regional unterschiedlichen Besonderheiten des jeweiligen Bodens tragen ihren Teil dazu bei, dass deutsche Weine nicht uniform sind. Wir haben uns bei unseren Weinen auf die folgenden Anbaugebiete konzentriert:

AHR

Die Ahr im Norden von Rheinland-Pfalz ist mit etwa 560 Hektar Rebfläche eines der kleinsten Weinanbaugebiete Deutschlands. Die Spitzenweine der Ahr können nur mit großen Mühen erzeugt werden. So müssen die Winzer für die Arbeit am Rebstock und zur Lese oft durch zerklüftete Felsspalten in extreme Steilhänge klettern, wo teils nur wenige Rebstöcke nebeneinander stehen. Spitzenqualität belohnt die beschwerliche Arbeit im Weinberg. Das milde Klima beschert den Trauben im Ahrtal optimale Voraussetzungen, auch weil die aufgewärmten Felsen in der Nacht ihre gespeicherte Wärme an die Reben abgeben. Obwohl Ahr das nördlichste deutsche Anbaugebiet ist, werden hier zu 85% Rotweinsorten kultiviert. Es dominiert der Spätburgunder (Pinot Noir) mit über 60% der Rebfläche.

BADEN

Das Weinbaugebiet Baden ist mit 16.000 Hektar Rebfläche das drittgrößte Deutschlands und erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über eine Länge von etwa 400 Kilometern. Es ist das wichtigste deutsche Anbaugebiet für Spätburgunder. Die Sorte erfreut sich in all ihren Ausbaustilen und Geschmacksrichtungen – auch als Rosé oder Weißherbst - großer Beliebtheit. Samtige, kraftvolle Weine werden immer häufiger im Barrique ausgebaut. Und Baden ist Burgunderland, heißt es. So ist die ganze Rebsortenfamilie vertreten, kräftiger Grauburgunder ebenso wie eleganter Weißburgunder oder filigraner Auxerrois.

FRANKEN

Der Bocksbeutel ist das Markenzeichen des Frankenweins, der seit über 1.200 Jahren vor allem am Main angebaut wird. Das fränkische Weinland begrenzen die Rhön im Norden, der Steigerwald im Osten, das Taubertal im Süden und der Spessart im Westen. Etwa 6.000 Hektar Rebland bepflanzen die fränkischen Winzer. Besonders der Silvaner gedeiht optimal auf den Muschelkalk- und Keuperböden und ist ein Aushängeschild fränkischer Weinmacherkunst. Feinaromatischer Müller-Thurgau, Frankens meistangebaute Rebsorte, wird von jungen Winzern modern ausgebaut und erlebt eine Renaissance. Rund 80 Prozent beträgt der Weißweinanteil in Franken, neben Silvaner und Müller-Thurgau kommt der weißen Rebsorte Bacchus als regionale Spezialität eine große Bedeutung zu.

HESSISCHE BERGSTRASSE

Wenn es im März oder April mancherorts noch fröstelt, setzt an der Hessischen Bergstraße schon die Mandelblüte ein. Denn der Frühling beginnt meist ein paar Tage früher. Der hessische Teil der Bergstraße ist seit 1971 ein eigenständiges Weinanbaugebiet mit etwa 440 Hektar Rebfläche. In dem kleinen Weinbaugebiet werden vornehmlich trockene und halbtrockene Weine erzeugt. Die Rebsorte Riesling ist typisch für das Gebiet und wird ergänzt durch Rivaner, Grauburgunder, Silvaner, Kerner und Weißburgunder. Stark im Kommen ist der Anbau der roten Sorten Spätburgunder, Dornfelder und St. Laurent.

MOSEL

Das Anbaugebiet an Mosel, Saar und Ruwer mit über 5.000 Hektar Rebfläche gilt als älteste Weinregion Deutschlands. Die Römer brachten den Weinbau in großem Stil an die Mosel. Nirgendwo auf der Welt gibt es mehr Steillagenweinberge als in dem fünftgrößten Weinbaugebiet Deutschlands. Zu Recht verstehen sich die Moselwinzer als Riesling-Spezialisten. Die spät reifende, edle Weißweinsorte findet hier ideale Anbaubedingungen. Die geschützte Tallage macht die Region zu einer der wärmsten Klimazonen Deutschlands. Die steilen Schieferhänge über den Flüssen speichern am Tag die Sonnenwärme und geben sie nachts wieder ab. Die Wurzeln der Reben dringen metertief in den Boden ein, um sich mit Wasser und Mineralien zu versorgen. So können die Winzer aus den von Hand geernteten Trauben einzigartig feine, fruchtige Weine erzeugen, Weine mit enormer geschmacklicher Tiefe bei relativ niedrigem Alkoholgehalt - ideal für den unbeschwerten Genuss. Der Rivaner bleibt die zweitwichtigste Rebsorte. Zunehmend werden auch Weißer und Grauer Burgunder sowie Auxerrois und Chardonnay gepflanzt, die auf den Kalkböden hervorragende Weine erbringen.

NAHE

2.000 Jahre Weinbautradition hat das Anbaugebiet mit 4.000 Hektar an der Nahe und den Nebenflüssen Glan und Alsenz. Vor kalten Winden durch den hohen Hunsrück geschützt, schaffen milde Temperaturen und viel Sonnenschein ein hervorragendes Klima für den Weinbau in dem regenarmen und sonnigen Tal. Sowohl Riesling, Rivaner und Silvaner als auch die Spielarten des Burgunders sowie Kerner, Scheurebe, Portugieser und Dornfelder sind hier zu Hause. Lieblingskind der Winzer ist der an Finessen reiche Riesling, ein Viertel der Rebfläche ist damit bestockt. Eine bewegte Erdgeschichte hat der Nahe-Region eine große Bodenvielfalt beschert. Die Reben wachsen auf Schiefergestein, vulkanischen Porphyr- oder Löss- und Lehmböden. Das ermöglicht eine Vielfalt an Rebsorten und Weinstilen.

PFALZ

Die Pfalz hat viele Superlative: Das größte Weinfest der Welt in Bad Dürkheim, aber auch die erste und bekannteste Weinroute, die Deutsche Weinstraße. Auf 85 Kilometern verknüpft sie die 130 Weinorte des Anbaugebiets zwischen Bockenheim und Schweigen an der Grenze zum Elsass miteinander. Die Pfalz ist mit mehr als 23.000 Hektar Rebfläche das zweitgrößte deutsche Weinbaugebiet und setzt sich aus den beiden Bereichen Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße und Südliche Weinstraße zusammen. Das Hauptaugenmerk der Winzer in dem vom Pfälzerwald begrenzten und durch ihn geschützten Anbaugebiet liegt auf klassischen Rebsorten, allen voran dem Riesling. Der König der Weißweine ist in der Pfalz inzwischen unbestritten die Nummer eins mit mehr als 5.000 Hektar Anbaufläche. Doch auch die Weiß- und Grauburgunder sind stark im Kommen. Daneben gehören unter anderen Silvaner, Müller-Thurgau, Scheurebe, Gewürztraminer, Kerner und Morio-Muskat zum vielfältigen Weißwein-Angebot der Pfalz. Immer wichtiger werden die Rotweine. Da gibt es spritzig-frische Weißherbste von der Portugieser-Rebe und fruchtige Spätburgunder. Und als besondere pfälzische Erfolgsgeschichte den Dornfelder, der seit einigen Jahren für Furore sorgt. Der tiefdunkle Tropfen überzeugt, meist trocken ausgebaut, mit südländischer Anmut. Ähnliches gilt für die verstärkt angepflanzte neue Rotweinsorte Regent. Inzwischen tragen 40 Prozent der Rebstöcke zwischen Rhein und Haardtgebirge rote Trauben - die Pfalz ist damit das größte deutsche Rotweingebiet.

RHEINGAU

Einer Laune der Natur ist es zu verdanken, dass der sonst in Richtung Norden fließende Rhein bei Wiesbaden fast im rechten Winkel nach Westen abbiegt, um schon 30 Kilometer später bei Rüdesheim am Rhein wieder in Richtung Norden zu fließen. Das Rheingau-Gebirge, ein von Osten nach Westen verlaufender Taunus-Ausläufer, hält den Fluss auf und zwingt ihn zur Richtungsänderung. So entstand am 50. Grad nördlicher Breite das Rheinknie und auf dem schmalen Streifen rechts des Rheins zwischen Wiesbaden und Lorch am Rhein das Weinbaugebiet Rheingau, das sich im Osten bis Flörsheim-Wicker erstreckt. Der schöne Flecken Erde ist mit 3.100 Hektar Reben bepflanzt. Hier ist vor allem die Heimat des Rheingauer Rieslings, der auf 2.500 Hektar Rebland wächst, und die des Spätburgunders, für den vor allem Assmannshausen bekannt ist. In den trockenen, steinigen Südhängen gedeiht der Riesling besonders gut. Er übersteht auch kalte Wintertage und nutzt die lange Reifeperiode zur Ausbildung feiner Fruchtsäuren und Aromen. Bereits im Jahr 1775 entdeckte das Kloster Johannisberg den Vorteil einer späten Weinlese, und auch heute zählen die Rheingauer Riesling Spätlesen zu den Vorzeigeweinen der Region. Seit einigen Jahren dokumentieren die Weine mit der Auszeichnung "Erstes Gewächs" den Anspruch der Winzer, sich immer wieder neue, ehrgeizige Ziele zu setzen und Außergewöhnliches in die Flasche zu füllen. Diese Weine stammen aus klassifizierten - Ersten Lagen - und werden nach sehr anspruchsvollen und strengen Kriterien erzeugt und vinifiziert. Weine vom Rheingau sind anders und zwar ständig...

RHEINHESSEN

Tausend sanfte Hügel. Und Reben, so weit das Auge reicht – das ist Rheinhessen, Deutschlands größtes Weinanbaugebiet. 26.000 Hektar umfasst die Rebfläche zwischen Alzey, Worms, Mainz und Bingen, im Norden und Osten vom großen Rheinbogen umschlossen. Schon die Römer haben auf dem linksrheinischen Gebiet Wein angebaut und auch die älteste Urkunde über eine deutsche Weinbergslage - die Niersteiner Glöck- betrifft eine Weinlage in Rheinhessen. Hier herrscht ideales Weinbauklima. Das Weinland schützen die Gebirgszüge im Westen, das Wetter ist niederschlagsarm, sommerwarm und wintermild. Die idealen Arbeitsbedingungen weiß auch die neue, junge rheinhessische Winzergeneration zu schätzen, die in den letzten Jahren durch klasse Weine auf sich aufmerksam macht. Es sind nicht nur deren Rieslinge vom Rhein und aus dem Hügelland, die für Furore sorgen. Auch die Traditionsrebe Rheinhessens, der Silvaner, macht wieder von sich reden, bekannt unter anderem unter dem Kürzel RS. Und als klassische Weißweinsorten sind vor allem die Burgunder mächtig im Kommen. Daneben hat sich die Rotweinfläche innerhalb eines Jahrzehnts mehr als verdoppelt. Dieser Rotweinboom wurde insbesondere von der Rebsorte Dornfelder getragen. Ein Drittel der rheinhessischen Rebfläche ist nun mit roten Rebsorten bestockt.

WÜRTTEMBERG

Unter Deutschlands großen Weinbaugebieten belegt Württemberg Platz vier. Hier dominieren mit über 70 Prozent die roten Rebsorten in den Weinbergen. Der bekannteste Rotwein aus dem Ländle ist nach wie vor der Trollinger. Man nennt den süffigen Rotwein das Nationalgetränk der Württemberger, das gerne und häufig zur Vesper getrunken wird. Bekanntermaßen liegt der Weinkonsum in Württemberg deutlich höher als anderswo. Der Trollinger trägt einen großen Teil dazu bei, vermutlich auch nach dem Trollinger-Marathon, der alljährlich in Heilbronn veranstaltet wird. Schwarzriesling, Lemberger und Spätburgunder, Württembergs weitere wichtige Rotweinsorten, sind dagegen eher etwas für Genießer.